Internethandel mit Autoteilen wächst rasant

Europäische Marktstudie über den Internethandel

Alleine in den letzten 2 Jahren ist das Geschäft mit Autoteilen und Zubehör im Internet schätzungsweise um 50% gewachsen. Immer mehr Autofahrer bringen ihre im Internet gekauften Teile zur Werkstatt mit und erwarten dort den fachgerechten Einbau. Zunehmend konfrontieren die Kunden den Autoteilehandel und Werkstätten mit Preisangeboten aus dem Internet.

Grund genug für den VREI, Verein Freier Ersatzteilemarkt e.V. dieser Marktentwicklung näher auf den Grund zu gehen. Mit 53 Mitgliedsunternehmen vertritt der VREI e.V. die Interessen der führenden Autoteilehersteller und Automobilzulieferer im Freien Ersatzteilmarkt.

Wer sind die Akteure im europäischen Internethandel? Welche Shops und Plattformen gibt es und welche Marktbedeutung haben diese? Wie sind die Warenströme in Beschaffung und Vertrieb? Wie verteilen sich die Produktsegmente im Internet auf Erstausrüsterqualität und Budgetmarken? Wie wird sich der Internethandel mit Autoteilen in den nächsten Jahren entwickeln?

28 Industrieunternehmen aus dem VREI-Mitgliederkreis haben dazu eine umfassende Studie über den europäischen Internethandel in Auftrag gegeben. Das Marktforschungsunternehmen 2hm, das über umfassende Automotive Erfahrung verfügt und mit der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz zusammenarbeitet, war der kompetente Partner bei der Durchführung dieser internationalen Studie.

Genau untersucht wurden 9 europäische Märkte: Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Polen, Russland und die Türkei.

Dazu wurden bereits vorhandene Erhebungen bewertet und zusammengefasst, Onlineplattformen, insbesondere Ebay Motors und verschiedene Shops mit wissenschaftlichen Methoden untersucht, sowie zahlreiche Experteninterviews mit Onlinehändlern geführt. Insgesamt wurden 57 einzelne Produktgruppen aus 12 Produktfamilien unter die Lupe genommen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland, England und Schweden, vor Süd- und Osteuropa, bereits sehr entwickelte Märkte im Internethandel sind. Das Schlusslicht bildet die Türkei mit einem heute noch sehr geringen Internetanteil.

Die am häufigsten gehandelten Teile sind Bremsbeläge und- scheiben, Motoröl, Radlager und Scheibenwischer. Umsatzmäßig fallen besonders Bremsenteile, Anhängevorrichtungen, Komplettfahrwerke und Katalysatoren ins Gewicht.

Die überwiegende Anzahl der Internethändler ist gleichzeitig auch im stationären Autoteilehandel aktiv, wobei in Deutschland, Schweden und der Türkei bereits rund die Hälfte der Anbieter reine Onlineshops sind.

Der Preis ist wie vermutet ein starkes Argument für den Autofahrer seine Teile im Internet zu bestellen. So verwundert es auch nicht, dass der Umsatzanteil sogenannter Budgetmarken im Internet deutlich höher ist, als im klassischen Autoteilehandel.
Bei der Beschaffung ihrer Teile sind die Onlineanbieter jedoch traditioneller als gedacht. Die allermeisten kaufen national, manche auch in der EU. Als wichtigste Bezugsquelle wird der Großhandel genannt, gefolgt von der Teileindustrie.

Bei den Abnehmern ist der Privatkunde mit nahezu 70% die Hauptzielgruppe. Wie es scheint, verlagern sich die technisch versierten Autofahrer und „Hobbyschrauber“ zunehmend von der Handelstheke ins Internet. Neben dem Preis ist offensichtlich auch die Bequemlichkeit ein Treiber für den Onlinekauf.

Für die Zukunft ist von einem weiter wachsenden Onlineanteil auszugehen, voraussichtlich aber nicht mehr ganz so rasant, wie in den letzten beiden Jahren. Eine Marktkonsolidierung bei den vielen Onlineanbietern ist zu erwarten.
Ebenso wird sich auch der Servicemarkt zunehmend im Internet präsentieren. Mit den im Internet gekauften Teilen unter dem Arm zur Werkstatt zu gehen, ist vermutlich nur ein Zwischenschritt bei der weiteren Entwicklung des Onlinehandels.

Die Zusammenfassung der aktuellen Studie mit vielen Details zu den einzelnen Märkten und Onlineanbietern ist über den VREI e.V. für 950€ zu erwerben.

Sitzung der Arbeitsgruppe in Mainz
Sitzung der Arbeitsgruppe in Mainz

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